Bis dato, also bis zum Jahr 2023, wurden bereits knapp 40 verschiedene Rätselarten erfolgreich für die Online-Spielbarkeit umgesetzt. Diese Vielfalt an Rätselarten ermöglicht den Spielern ein abwechslungsreiches und spannendes Rätselempfinden im Online-Bereich.
Das Cornelsen “Rätselknacker-Projekt” geht 2022 mit den ersten beiden Heften an den Start. In den Folgejahren 2023 und 2024 sind weitere Ausgaben geplant. Gleichzeitig veröffentlicht der Duden die 10. überarbeitete und erweiterte Ausgabe seines Kreuzworträtsel-Lexikons.
Im Jahr 2021 wurde für Funke NRW die erste rein digital erscheinende Beilage produziert. Zusätzlich erfolgte die Neuprogrammierung von Kleinrätseln, die exklusiv in digitaler Form zur Verfügung standen.
Im März 2020 führte die Corona-Pandemie zum Lockdown und löste eine enorme Nachfrage nach Rätseln aus. Für viele Verlage wurden Online-Rätsel erstmals relevant. In der Online-Version standen rund 20 verschiedene Rätselformen zur Verfügung, um die Bedürfnisse der Rätselfreunde zu erfüllen.
Im Jahr 2017 veröffentlichte der Duden die 9. überarbeitete und erweiterte Ausgabe des Kreuzworträtsel-Lexikons. Diese neueste Version des Lexikons bot Rätselliebhabern eine umfangreiche Sammlung von Lösungswörtern und hilfreichen Informationen für Kreuzworträtsel.
1. Januar Übernahme des Mitbewerbers und Kooperationspartners Raetselservice Ruepp. Der Standort in München bleibt erhalten.
Das Superrätsel der Bild-Zeitung feiert seine Premiere in der Online-Version.
Es wurde das Programm “Nuclos” eingeführt und als Produktions- und Verwaltungstool genutzt. Die AZ München beauftragte die Programmierung aller Rätsel, die auf ihren Tageszeitungsseiten veröffentlicht wurden, um sie online spielbar zu machen. Mit der Vielfalt der Rätselarten wurde sie zum Vorreiter für zukünftige Entwicklungen.
2006 erfolgte der Umzug des Betriebs in die Räumlichkeiten der Altbauvilla in der Ratzeburger Allee 8a. Gleichzeitig wurde das erste Ostseerätselheft veröffentlicht, welches später in “Küstenrätselheft” umbenannt wurde. Das Rätselheft erschien zuletzt im A5-Format.
Im Jahr 1996 führte die deutsche Rechtschreibreform zu umfangreichen Überarbeitungen in unserer Wortdatenbank. Rund 300.000 Einträge, einschließlich Begriffe und Definitionen, mussten angepasst werden.
Im Jahr 1996 führte die deutsche Rechtschreibreform zu umfangreichen Überarbeitungen in unserer Wortdatenbank. Rund 300.000 Einträge, einschließlich Begriffe und Definitionen, mussten angepasst werden. Dabei wurden vorgenommene Korrekturen wieder rückgängig gemacht, was zu verschiedenen Schreibweisen führte. So wurde aus “Panther” zunächst “Panter” und später wieder “Panther”. Es gab auch Übergangszeiten, in denen mehrere Schreibweisen zulässig waren.
Neben der Schreibweise wurden auch die Regeln zur Silbentrennung reformiert. Der bekannte Spruch “Trenne nie st, denn es tut ihm weh” gehörte der Vergangenheit an. Dies stellte eine große Herausforderung für Silbenrätsel-Liebhaber dar. Darüber hinaus entwickelten einige Verlage ihre eigenen Richtlinien zur Rechtschreibung.
Anfang der 90er-Jahre setzte der Datenaustausch ein. Anstelle von Filmen und Aufsichtsvorlagen wurden nun die ersten EPS-Dateien auf Disketten per Post versendet. Der nächste Schritt war der digitale Versand der Daten per ISDN und später per E-Mail.
Anfang der 90er-Jahre setzte der Datenaustausch ein. Anstelle von Filmen und Aufsichtsvorlagen wurden nun die ersten EPS-Dateien auf Disketten per Post versendet. Der nächste Schritt war der digitale Versand der Daten per ISDN und später per E-Mail.
Heute werden die Daten oftmals auf dem FTP-Server des Kunden für ihn zum Download bereitgestellt. Ebenfalls Anfang der 90er-Jahre bereitete Uwe-Hans Timm den Generationswechsel im Hause KANZLIT vor. Nach dessen Praktikum bei der „New Times“ in Phoenix/Arizona wurde Timms Sohn Peer-Gunnar in den Betrieb eingeführt.
Wenn Peer-Gunnar Timm, seit 1994 Geschäftsführer der Rätselagentur KANZLIT, heute von den Qualitätskriterien eines guten Rätsels spricht, wird die Begeisterung für die Materie schnell spürbar. Die Rätselproduktion ist ein Handwerk, das viel Hintergrundwissen erfordert. Uwe-Hans Timm hat dieses Wissen an seinen Sohn weitergegeben.
Vor der Wiedervereinigung war es in den Kreuzworträtseln der neuen Bundesländer üblich, dass die Umlaute ä, ü und ö nicht durch ae, ue und oe ersetzt wurden.
Vor der Wiedervereinigung war es in den Kreuzworträtseln der neuen Bundesländer üblich, dass die Umlaute ä, ü und ö nicht durch ae, ue und oe ersetzt wurden. Dies führte zu weniger Kreuzungsmöglichkeiten innerhalb des Rätsels. Um vorläufig mit diesem Thema umzugehen, erstellte Kanzlit in den Jahren nach der Wende ausschließlich Rätsel für Verlage in den neuen Bundesländern, die keine Umlaute enthielten. In einer Übergangsphase wurde die Wort-Datenbank entsprechend der Zielgruppe angepasst. Religionsbegriffe, westliche Reiseziele und westdeutsche Geschichte kamen anfangs nicht in den Rätseln vor, während osteuropäische Reiseziele in die Datenbank aufgenommen wurden. Zusätzlich dazu wurde das erste Online-Schwedenrätsel in Java-1 programmiert, und Peer-Gunnar Timm stieg in das Familienunternehmen ein.
WeiterlesenIm Jahr 1987 wurde die letzte Tageslichtkamera in der Rätselproduktion eingeführt. Anstatt die Seiten händisch zu montieren und in der Dunkelkammer zu entwickeln, wurden sie von der Kamera aufgenommen, um einen Film herzustellen. Dieser Film wurde dann per Post an die Verlage geschickt, wo er weiterverarbeitet und gedruckt wurde. Mit dem Einsatz der Tageslichtkamera wurde die mühsame Arbeit in der Dunkelkammer überflüssig.
Diese Einführung ermöglichte eine effizientere Verwaltung von Kundendaten und Materialressourcen. Das Programm erleichterte die Organisation und den Zugriff auf relevante Informationen, was zu einer verbesserten Kundenbetreuung und einer optimierten Nutzung von Materialien führte.
Es wurden die ersten vollautomatisch produzierten Rätsel-Serien eingeführt. Dies bedeutete einen großen Fortschritt in Effizienz und Skalierbarkeit. Automatisierte Prozesse ermöglichten die schnelle Erstellung großer Rätselmengen.
Mitte der 70er-Jahre begann auch in der Rätselbranche der Einsatz von Computern. Axel Ruepp, Rätselanbieter aus München, war zu der Zeit führend, was die Archivierung der Definitionen anging. Während sich die Rätselautoren bei KANZLIT ständig neue Definitionen ausdachten, wurden beim Rätselservice Ruepp die Definitionen bereits elektronisch gespeichert.
Mitte der 70er-Jahre begann auch in der Rätselbranche der Einsatz von Computern. Axel Ruepp, Rätselanbieter aus München, war zu der Zeit führend, was die Archivierung der Definitionen anging. Während sich die Rätselautoren bei KANZLIT ständig neue Definitionen ausdachten, wurden beim Rätselservice Ruepp die Definitionen bereits elektronisch gespeichert.
Gemeinsam mit seinen Programmierern gelang es Ruepp, die Entwicklungen auf diesem Gebiet so weit voranzutreiben, dass er erste Rätsel mit einer eigenen Software produzieren konnte. Dadurch war es möglich, kleinere Rätsel halbautomatisch zu erstellen. Der Kontakt von Uwe-Hans Timm zu Axel Ruepp in München wurde durch einen Rätselautor aus Kellenhusen hergestellt, der für beide Agenturen tätig war.
Timm kaufte Lizenzrechte an dem Rätselprogramm und baute es nach seinen Bedürfnissen aus. Die Schwierigkeit bestand darin, dass es zu vermeiden galt, dass der Computer stets die gleichen Begriffe zog. Weiterhin waren es die Kundenwünsche, die einen wesentlichen Einfluss auf den Inhalt respektive die Definition eines Wortes hatten. Dementsprechend wurden die Datenbanken in München und Lübeck unterschiedlich weiterentwickelt.
Uwe Hans Timm nutzt einen Aufenthalt in den Staaten, um sich über den dortigen Rätselmarkt zu orientieren. Dort stellt er fest: Suchworträtsel sind dort der große Renner. Er meldet sich mit dieser Nachricht bei Gustav Lübbe, der dann meint: „Es ist besser auf einer Welle zu reiten, die andere angeschoben haben, als selbst eine Welle in Gang zu setzen.“ Am Ende des Gespräches steht fest: Es bleibt alles beim Alten, er werden andere Herausgeber sein, die das Suchworträtsel (bekannt auch als Wortsuche) in ihre Rätselhefte aufnehmen.
Es kommt das AM-Varityper EPC-System zur Erzeugung von Druckvorlagen zum Einsatz. Über diverse Kommandos lassen sich alle typografischen Einstellungen der Rätseltexte vornehmen. Die Daten werden anschließend direkt in das EPICS-Fotosatzsystem übernommen.
Kontaktaufnahme zu Axel Ruepp, dem Inhaber des Münchner Unternehmens und Mitbewerbers Raetselservice Ruepp.
Kontaktaufnahme zu Axel Ruepp, dem Inhaber des Münchner Unternehmens und Mitbewerbers Raetselservice Ruepp. Es wurde nach einer Möglichkeit des Austauschs und der Kooperation gesucht. Aus diesem Treffen entstand eine gemeinsam genutzte Rätselsoftware, die über Jahrzehnte nach unterschiedlichen Bedürfnissen beider Betriebe weiterentwickelt wurde. Bis dahin verlief die Rätselproduktion wie folgt: Ein Rätselautor schrieb Begriffe in ein ihm vorgelegtes Rätselgitter. Die Größe in Breite und Höhe wurde vom Verlag vorgegeben. Der nächste Rätselautor begann mit dem Umschreiben (dem Definieren) dieser Begriffe. Und das jedes Mal aufs Neue. Das bedeutet, dass ein und derselbe Begriff von ihm mehrfach neu definiert wurde.
Diese Vorgehensweise war nicht nur ineffizient, sondern auch mit hohen Kosten verbunden. Dem entsprechend teuer wurden die Rätsel an den Verlag verkauft. Das Ziel war das Speichern von Definitionen in der Datenbank. Das Münchner Unternehmen hatte bereits ein Programm dazu entwickelt, das von nun an von beiden Rätselagenturen (Ruepp und Kanzlit) genutzt wurde, jedoch von jedem Unternehmen anders weiterentwickelt wurde.
Die benötigten Definitionen wurden aus der Datenbank an das Lichtsatzgerät übergeben und dort belichtet. Danach wurde wie bis dato die einzelne Definition in das Gitter montiert.
Dr. Timm wurde, als leidenschaftlicher Rätselrater, der er war, und durch seinen Kontakt zu skandinavischen Zeitungen, eines Tages auf eine besondere Rätselform aufmerksam:
Dr. Timm wurde, als leidenschaftlicher Rätselrater, der er war, und durch seinen Kontakt zu skandinavischen Zeitungen, eines Tages auf eine besondere Rätselform aufmerksam: Bei diesen Rätseln standen die Fragen nicht neben oder unter dem Rätselgitter, sondern in den kleinen Kästchen, die sonst als geschwärzte Trennfelder Teil des Rätsels waren.
Dies hatte den Vorteil, dass der Leser mit den Augen nicht zwischen dem Text und dem Gitter hin- und herspringen musste. Das Prinzip faszinierte und inspirierte die Timms gleichermaßen. Neben allen Vorteilen dieser Rätselform wurde die Pfeilanordnung jedoch als ungünstig empfunden. Man setzte sich mit einem damaligen KANZLIT-Mitarbeiter an einen Tisch und bastelte an Verbesserungsmöglichkeiten für diese Rätsel. Man war sich einig: Das Fragefeld mit dem Pfeil sollte stets am ersten Buchstaben des zu erratenden Begriffes stehen. Eine eindeutige Struktur sollte dazu dienen, das Ausfüllen des Rätsels noch raterfreundlicher zu machen. Im Hause Kanzlit begann eine etwa 24-monatige Experimentierphase.
Ideen wurden geboren und auch wieder verworfen. Erst nach dieser langen Zeit ging man vorsichtig mit dem Produkt auf den Markt. Die Redaktionen waren zuerst skeptisch. Sie wollten ihre Rater nicht verschrecken und das konservative Rätsel nicht gegen diese neue, schwedische Form austauschen. Zugleich waren sie aber auch erst nicht bereit, neben dem bestehenden ein zweites Rätsel zu veröffentlichen. Gustav Lübbe war der Erste, der dieser Rätselform einen festen Platz in seinen regelmäßig erscheinenden Rätselheften einräumte. Somit wurde das Schwedenrätsel für den deutschen Rätselmarkt in Lübeck aufbereitet und zuerst unter der Bezeichnung „skandinavisches Rätsel“ veröffentlicht.
Die richtige Erfolgsstory des Schwedenrätsels begann mit den ersten Veröffentlichungen in den hochauflagigen Wochenzeitschriften. Daraufhin wuchs das Interesse für diese Rätselart auch bei den Tageszeitungen. Kanzlit konnte aufgrund der bereits gesammelten Erfahrung den Markt schnell beliefern. Bereits bestehende Kontakte zu den Zeitungsredaktionen halfen dabei. Der Vorteil für die Redaktionen war, dass das Rätsel im Verlag nicht mehr gesetzt werden musste und der benötigte Rätselplatz immer konstant blieb. Produktionstechnisch war das eine enorme Erleichterung.
Während der Sohn Uwe-Hans quasi die „Gitter“ mit der Platzierung der Definitionsfelder übernahm (Maskenbau), kümmerte sich der Vater um die Wörtersammlung (das, was der Rater in die leeren Felder einzutragen hatte) und gab die ausgefüllten Diagramme an Rätselautoren weiter, die sich zu einzelnen Begriffen die passenden Definitionen überlegten.
Während der Sohn Uwe-Hans quasi die „Gitter“ mit der Platzierung der Definitionsfelder übernahm (Maskenbau), kümmerte sich der Vater um die Wörtersammlung (das, was der Rater in die leeren Felder einzutragen hatte) und gab die ausgefüllten Diagramme an Rätselautoren weiter, die sich zu einzelnen Begriffen die passenden Definitionen überlegten.
Dr. Timm übernahm hierbei die Fleißarbeit: Die Duden-Wörter (zuerst nur Nomen im Singular) wurden von ihm der Buchstabenlänge nach gelistet. Mit dem Duden als etabliertem Nachschlagewerk war man mit der Begriffsauswahl auf der sicheren Seite. Fortan kamen im Rätsel keine Fantasiebegriffe mehr vor. Das neue Rätsellexikon war geboren!
Dr. Ernst Timm bringt über den Bastei Lübbe-Verlag das Bastei-Rätsel-Lexikon heraus. Das Manuskript wurde von ihm handschriftlich erstellt. Das Neue an diesem Lexikon war, dass die Rätselabfragungen (Definitionen) alphabetisch gelistet wurden. Dahinter standen mehrere Antwortmöglichkeiten mit der entsprechenden Buchstabenanzahl. Diese Fragen-Antworten-Kombinationen entsprachen exact denen der Bastei-Rätselhefte. Das Werk erreichte in späteren Auflagen etwa 500.000 verkaufte Exemplare.
Der überwältigende Erfolg veranlasste Gustav Lübbe dazu, das Lexikon als Einzelexemplar mit dem Titel „Der heimliche Bestseller“ binden zu lassen und Dr. Ernst Timm zum 80. Geburtstag zu überreichen.
“Dass die Buchstaben U-H-T übereinandergelegt eine Art Wappen ergeben, ist mir schon während meiner Oberschulzeit in den 40ern aufgefallen….
“Dass die Buchstaben U-H-T übereinandergelegt eine Art Wappen ergeben, ist mir schon während meiner Oberschulzeit in den 40ern aufgefallen. Schon damals habe ich dieses Logo benutzt, um meine Sachen zu markieren, angefangen von Schulheften bis zum geschnitzten Wappen in der Schulbank,was mir großen Ärger eingebracht hat.
25 Jahre später, zur Zeit, als die von uns maßgeblich forcierten Schwedenrätsel den Markt eroberten, waren wir auf der Suche auf ein Alleinstellungsmerkmal.
Dabei fiel mir mein altes “Namenswappen” wieder ein. Hauptsächlich, weil es sich durch das Kreuz in der Mitte hervorragend in die Raster der Rätsel einbauen ließ.
Als wir Mitte der 60er versuchten, die Schwedenrätsel markenrechtlich für uns schützen zu lassen, unterhielten wir uns mit einem Patentanwalt. Dieser teilte uns mit, dass es leider nicht möglich war, die “KANZLIT-Treppe” oder sogar die Grundidee des Schwedenrätsels für uns schützen zu lassen. Er brachte uns aber auf die Idee, unsere Rätsel durch ein Logo zu markieren.
Dafür eignete sich mein Namenswappen hervorragend – es war laut anwaltlicher Aussage aber in der Urform nicht prägnant genug. Also habe ich daraufhin dieses Logo so ergänzt, dass in der linken oberen und rechten unteren Ecke der vier Felder ein stilisiertes Kreuzwortgitter platziert wurde.
In dieser Form ist dann das “KANZLIT-Wappen” als Markenzeichen eingetragen worden und ziert somit seit rund 50 Jahren die KANZLIT-Rätsel.
Uwe-Hans Timm
Nach sechs Monaten wurde der Mitarbeiterstamm von KANZLIT um diverse Autoren und Zeichner erweitert. Ihre Aufgabe war es, neue Rätsel herzustellen.
Nach sechs Monaten wurde der Mitarbeiterstamm von KANZLIT um diverse Autoren und Zeichner erweitert. Ihre Aufgabe war es, neue Rätsel herzustellen.
Die Diagramme wurden damals mit Zeichentusche angefertigt. Diese wurden dann, anfangs in der Druckerei, per Lichtpause dupliziert. Später erwarb Kanzlit eine eigene Pausmaschine. Dies war wesentlich zeitsparender als die externe Auftragsvergabe.
Die meisten Autoren konnten selbst keine qualitativ gute Maske erstellen, sondern bekamen eine fertige Leermaske vorgelegt, die sie mit Begriffen füllen mussten. Diese neue Rätselgeneration unterschied sich von der alten durch die unterschiedlichen Rätselmasken und die Verwendung von nachweisbaren Begriffen.
Als Quellen dienten, neben dem Duden, der Brockhaus und Meyers Konversations-Lexikon. Nachdem alle Begriffe eingetragen waren, setzte sich der Texter daran, die Begriffe zu definieren. Die Arbeitsleistung des Texters wurde zur damaligen Zeit noch nicht dokumentiert. Die Ergebnisse des Texters wurden von Schreibkräften in Reinschrift gebracht. Jetzt setzte der erste Korrekturgang ein.
Es folgten noch mehrere Korrekturgänge, bevor das fertige Rätsel an den Verlag geschickt wurde.
Und genau hier lag die Lösung, verborgen in den vielen Mappen, die Karl Timm mit seinen ausgeschnittenen Zetteln füllte. Er sammelte unter anderem auch Rätsel aller Art.
Und genau hier lag die Lösung, verborgen in den vielen Mappen, die Karl Timm mit seinen ausgeschnittenen Zetteln füllte. Er sammelte unter anderem auch Rätsel aller Art.
Diese inspirierten ihn, sich selbst Knobeleien auszudenken und handschriftlich in unzähligen Notizheften festzuhalten. Beim Durchblättern erahnt man, mit welcher Hingabe dies geschah. Zeile an Zeile, gefüllt mit kalligrafischer Handschrift, daneben immer einmal wieder akkurat und mit höchster Akribie ausgeführte Bleistiftzeichnungen. Ob Karl Timm es sich zu Lebzeiten je erträumt hätte, dass sein Enkel Jahrzehnte später genau hier die Lösung seines Problems fand? Das Archiv ist bis heute eine Ansammlung von Kuriositäten. So gibt es dort viele Denksportaufgaben, die Illustratoren und Rätselautoren für viele Jahre als Inspiration dienten.
Nerv der Zeit – Das Schwedenrätsel
Als sich herausstellte, dass die Basteihefte nicht mehr ohne Kreuzworträtsel zu verkaufen waren, wurden die beliebten Rätsel auch von anderen Agenturen zugekauft. Langfristig konnten deren Autoren aber die Qualitätskriterien nicht erfüllen. Man suchte nach einer anderen Lösung. Wie gut, dass die Passion für alles Rätselhafte in der Familie lag! Karl Timm, der Vater von Ernst und Großvater von Uwe-Hans, galt zu Lebzeiten als leidenschaftlicher Sammler. Wenn man heute im Archiv stöbert und die Mappen durchsieht, dann fragt man sich, ob er in seinem Leben noch irgendetwas anderes gemacht hat, als Zeitungsausschnitte, Briefmarken, Witze, Zigarrenbanderolen, Eintrittskarten und vieles andere zu sammeln. Ja, das hat er: Er war ein Weltenbummler. Von dem, was er von seinen Reisen mitbrachte, kann man zum Teil noch heute einiges auf dem Dachboden finden.
Dr. Timm war schon immer an Knobeleien aller Art interessiert gewesen und traf mit seinen Vorschlägen bei Lübbe auf offene Ohren. Mit Lübbe hatte Dr. Timm den Mann gefunden, mit dem er seine Ideen umsetzen konnte.
Dr. Timm war schon immer an Knobeleien aller Art interessiert gewesen und traf mit seinen Vorschlägen bei Lübbe auf offene Ohren. Mit Lübbe hatte Dr. Timm den Mann gefunden, mit dem er seine Ideen umsetzen konnte.
Uwe-Hans, Dr. Timms Sohn, unterstützte seinen Vater bereits mit 19 Jahren in vielen geschäftlichen Bereichen. Mit dem Unterhaltungsmagazin „Quiz und Test“ hatte er ein Projekt gefunden, das er fortan betreute. Das Heft wurde inhaltlich ständig überarbeitet. Fehlersuchbilder, Witze, Kuriositäten, Dichtung und Wahrheit bildeten eine bunte Zusammenstellung an Unterhaltungsmaterial. Bereits nach drei veröffentlichten Heften, die anfangs 14-tägig auf den Markt kamen, wurde klar, dass die Leser den Inhalt der Hefte zwar interessant fanden, jedoch Kreuzworträtsel(1) vermissten. Uwe-Hans Timm stellte nun regelmäßig eine abwechslungsreiche Mischung diverser Rätsel für die Hefte zusammen.
(1) Das klassische Kreuzworträtsel ist nicht mit dem Schwedenrätsel zu verwechseln, obwohl im allgemeinen Sprachgebrauch kein Unterschied gemacht wird. Bei dieser beliebten Rätselart stehen die Definitionen unter oder neben dem Rätselgitter. Zahlen helfen, das gesuchte Wort, an der richtigen Stelle des Gitters einzutragen. Diese Rätselform wird auch heute noch produziert. Sie wird einem Kunden auch immer dann angeboten, wenn die Abfrage (Definition) so lang ist, dass sie nicht in das Kästchen passt, wie z. B. bei den extrakniffeligen Rätseln, die ein „Um-die-Ecke-Denken“ erfordern.
Ende der 50er-Jahre begann das Geschäft zu stagnieren. Die Verlage hatten sich inzwischen eigene Archive aufgebaut und waren fortan nicht mehr auf die Dienstleistungen der Literarischen Kanzlei angewiesen.
Ende der 50er-Jahre begann das Geschäft zu stagnieren. Die Verlage hatten sich inzwischen eigene Archive aufgebaut und waren fortan nicht mehr auf die Dienstleistungen der Literarischen Kanzlei angewiesen.
1957 lernten sich Dr. Timm und Gustav Lübbe kennen. Lübbe hatte 1953 den Bastei-Verlag erworben. Neben Schicksalsgeschichten, Liebes- und Heimatromanen wurden Comics veröffentlicht. Man war sich nicht nur sympathisch, sondern bastelte gemeinsam an Ideen, welche Heftserien man zukünftig noch herausbringen könnte. Lübbe plante gerade ein Unterhaltungsmagazin, das sich „Quiz und Test“ nannte. Wie es der Titel versprach, erwarteten die Leser diverse Frageformen und Persönlichkeitstests.
Dr. Ernst Timm verfügte durch seine Arbeit bei der Literarischen Kanzlei über Kontakte zu verschiedenen Autoren. Die Kanzlei hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Autoren bei der Auswertung ihrer Arbeiten im Pressewesen zu unterstützen.
Dr. Ernst Timm verfügte durch seine Arbeit bei der Literarischen Kanzlei über Kontakte zu verschiedenen Autoren. Die Kanzlei hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Autoren bei der Auswertung ihrer Arbeiten im Pressewesen zu unterstützen.
Meistens diente ein aktueller Anlass als Ausgangsmaterial, der zu einer Kurzgeschichte verarbeitet wurde. Viele dieser Texte sind noch heute im Archiv von KANZLIT zu finden.
Blättert man vorsichtig das dünne, teilweise schon stark vergilbte Papier der Blaumatrizen durch, so ist es wie ein Einblick in eine, aus heutiger Sicht, völlig veraltete Produktionsweise. Nur wenige Schritte von den unzähligen Ordnern mit den Kurzgeschichten entfernt lagern alte Schreibmaschinen. Auf ähnlichen werden diese Texte geschrieben worden sein. Da die Zeitungsarchive zerstört waren, fand Dr. Timm hier einen Abnehmer für diese Geschichten. Das Ganze geschah in Kooperation mit dem Deutschen Pressedienst, heute dpa.
Und hier ist noch lange nicht Schluss.. denn, die nächste Generation der Kanzliter steht schon in den Startlöchern.
Eine faszinierende 85-jährige Geschichte von Kanzlit offenbart eine nostalgische Rückschau. Diese Zeit spiegelt eindrucksvoll die Entwicklung der deutschen Rätsel wider. In den Nachkriegsjahren, als das Pressewesen nach der Machtübernahme der Alliierten neu aufgebaut wurde, herrschte ein Mangel an Inhalten, die über bloße Nachrichten hinausgingen.
Trotzdem diente das Handbook for the Control of German Information Services als wertvolle Grundlage. Die jungen Zeitungsverlage mussten sich in dieser besonderen Zeit erst finden, und das war keine leichte Aufgabe. Umso erfreulicher ist es, dass wir heute auf diese Zeit zurückschauen können und uns an den Anfängen erinnern.
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